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04.07.2023

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Vereinigte Wählergemeinschaften (VWG) informieren über das Thema Rückkehr des Wolfes

Dr. Michael Weiler referiert vor mehr als 100 Zuschauern im Kastell in Goch

Am 15. Juni hatten die Vereinigten Wählergemeinschaften (VWG) zu einer informativen Veranstaltung im Gocher Kastell eingeladen. Als Gastreferent hatte die VWG Dr. Weiler, Tierarzt und Experte für Wildtiere eingeladen. Dr. Weiler präsentierte den zahlreich erschienenen Interessierten Daten und Fakten über Wölfe.

Dr. Weiler teilte seine persönlichen Erfahrungen aus Wolfsgegenden und veranschaulichte seine Ausführungen mit eindrucksvollen Fotos und Videos. Der Bogen seiner Präsentation spannte sich von der Biologie des Wolfes über Schutzmaßnahmen bis hin zu Haftungsfragen. Besonders hervorgehoben wurden dabei die Auswirkungen auf Landwirte, Schäfer und Pferdehalter, die ihre Tiere ökologisch halten und nicht rund um die Uhr einsperren möchten.

Eine zentrale Erkenntnis der Veranstaltung war, dass Wölfe sich ausschließlich von Fleisch ernähren, da sie anderes Futter nicht verdauen können. Ausgewachsene Wölfe benötigen täglich bis zu 7 kg Fleisch, wobei ihr Magen jedoch bis zu 12 kg aufnehmen kann, um ausreichend Futter zu ihren Welpen zu bringen. Von Natur aus reißen Wölfe in der Regel immer nur ein einziges Beutetier.

Besorgniserregend ist jedoch, dass auf Weiden trotzdem oft 3 bis 4 Tiere angefallen werden. Dies liegt daran, dass die Opfertiere innerhalb der Zäune kaum flüchten können und somit den natürlichen Jagdreflex des Wolfes mehrfach auslösen. Gleichzeitig sind Wölfe in der Lage, nahezu jede Barriere zu überwinden, wenn sich dahinter lohnende Beute befindet. Hohe Zäune oder extreme starke elektrische Schläge können sie langfristig nicht abhalten.

Die direkten Auswirkungen auf Landwirte, Schäfer und Pferdehalter sind gravierend. Besonders diejenigen, die ihre Tiere ökologisch halten und nicht in Ställen einsperren möchten, sind betroffen. Der Anblick von angefressenen, oft verendenden Kälbern, Lämmern oder Fohlen schockt viele Landwirte so sehr, dass sie die Tierhaltung aufgeben.

Der wirtschaftliche Schaden trägt zusätzlich zu dieser Entwicklung bei. Die Folgen dieser Situation sind weitreichend. Wenn Wanderschäfer ihren Beruf aufgeben, werden Magerwiesen nicht mehr abgeweidet und verbuschen binnen weniger Jahre.

Dadurch verlieren zahlreiche Pflanzen- und Tierarten ihren Lebensraum, was die Biodiversität und Artenvielfalt deutlich verringert. Die sich anschließenden Fragen aus dem Publikum zeigten die größten Probleme auf. So stellte der Deichverband Xanten-Kleve die Frage, was wir machen sollen, wenn kein Landwirt mehr Schafe auf unsere Deiche schicken wird. Was wird dann aus unserem Hochwasserschutz?

Foto: pixabay.de

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