Dialogveranstaltung Landwirtschaft

29.04.2024

"Landwirtschaft betreibt man nicht nebenbei"

Gemeinsame Pressemitteilung CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Vereinigten Wählergemeinschaften - VWG

Landwirtschaft betreibt man nicht nebenbei

Bei der interfraktionellen Veranstaltung „Dialogstart Zuhören und Verstehen“ im Gocher Kastell kamen junge Landwirte und Vertreter der kommunalen Politik ins Gespräch. Dazu eingeladen hatten alle im Kreistag vertretenen demokratischen Parteien

Kreis Kleve. Es ging um nichts weniger als um die Zukunft der bäuerlichen Landwirtschaft im Kreis Kleve, als sich vor einigen Tagen junge Landwirtinnen und Landwirte im Gocher Kastell mit Mitgliedern der demokratischen Parteien im Kreistag Kleve trafen. Der gut zweistündige Abend, zu dem CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP sowie die Gruppe der Vereinigten Wählergemeinschaften gemeinsam eingeladen hatten, war nur der Anfang für einen Dialog. Die Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus der Kommunalpolitik der 16 Städte und Gemeinden des Kreises und Junglandwirten, die Höfe zwischen Rheurdt und Rees bewirtschaften, standen im Vordergrund.

Es ging darum zuzuhören, zu verstehen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Das Format sollte den jungen Landwirtinnen und Landwirten ein Forum bieten für konstruktiven Austausch und Präsentation jenseits von Tagespolitik. Dafür hatten sich gut 120 Mandatsträger der unterschiedlichen politischen Ebenen im Kreis Kleve, unter ihnen zahlreiche Bürgermeister und eine Bürgermeisterin, der Landrat, aber auch viele sachkundige Bürgerinnen und Bürger ins Kastell aufgemacht. Im Publikum saßen außerdem die Familien der Junglandwirte.

Kurze, professionell gemachte Filmbeiträge stellten zunächst die Arbeit der jungen Landwirte vor, führten in die aktuelle und individuelle Situation auf den Höfen ein und klärten über persönliche und soziale Befindlichkeiten auf. Dafür besuchten Paula Backhaus, Lea Wemmers und Dirk Verweyen mit Kamera und Mikro acht Landwirtinnen und Landwirte in Kevelaer, Rees, Straelen, Wachtendonk-Wankum, Kerken, filmten und interviewten u.a. auf dem Dickshof in Wetten, dem 500 Jahre alten Rouenhof in Kervenheim und gaben eindrucksvolle Einblicke in bäuerlichen Alltag und Herausforderungen.

In kurzen Interviews vertieften die beiden Moderatoren Bärbel Buschhaus und Johannes Büsch anschließend, was die jungen Landwirtinnen und Landwirte beschäftigt. „Dabei haben wir viel Gutes gehört“, berichtet Bärbel Buschhaus, selbst Landwirtin. Das Publikum habe sehr aufmerksam zugehört und sei wirklich interessiert gewesen, hat sie beobachtet. „Es war etwas ganz Besonderes, den Menschen, die Landwirtschaft betreiben gegenüberzustehen, sie einmal persönlich kennenzulernen und zu sehen, wie unterschiedlich ihr Arbeitsalltag ist.“ An diesem Abend habe man miteinander, nicht übereinander gesprochen, so Buschhaus. „Es war gut, mal näher ranzukommen.“ Ziel sei es, die Menschen und ihre Motivation für diesen Beruf möglichst authentisch zu erleben, ergänzt Johannes Büsch.

Ganz gleich, ob es um die Zucht von Putenküken, ökologische Landwirtschaft oder die Investition in neue Ställe ging, Zuhörerinnen und Zuhörern wurde eines schnell klar: Landwirtschaft betreibt man nicht nebenbei. Die Arbeit auf den Höfen kostet viel Zeit und ist wegen fehlender Planungssicherheit nicht selten geprägt von Zukunftssorgen.

Auf der Agenda für die anschließende größere Gesprächsrunde standen daher Themen wie EU-Verordnungen, Bürokratie und nicht zuletzt notwendige Anpassungen an das sich verändernde Klima. An diesem Abend zieht Buschhaus eine positive Bilanz. Es habe viele gute Gespräche gegeben und Kontakte seien entstanden. „Wir werden uns sicher nochmal treffen“, ist sie überzeugt. Johannes Büsch: „Wir sehen die Veranstaltung lediglich als den Beginn einer Kommunikation zwischen der ‚jungen Landwirtschaft‘ und der Gesellschaft, die insbesondere angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel nicht abreißen darf.“ Der Fortführung eines Dialogs zwischen Landwirtschaft und Politik steht damit wohl nichts im Wege.

Und wer sich selbst ein Bild von der Arbeit der acht vorgestellten Landwirtinnen und Landwirte machen möchte, kann das tun. Unter folgendem Link sind die Filme abrufbar: https://youtu.be/tspj2HCTyxg

Fotos: Dirk Verweyen

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